Das Ziel des Clusters für Numerische Simulation ist es, die entsprechenden Kompetenzen aus dem Netzwerk für Muskuloskelettale Biomechanik zu bündeln und auf biomechanische Fragestellungen anzuwenden. Hierzu zählen numerische Verfahren mit Hilfe der Finite Elemente Methode sowie Mehrköpersimulationen. Während die FEM wesentlich für Feldprobleme wie Spannungs- und Dehnungsberechnungen, Implantat-Mikrobewegungen sowie biologische Umbauvorgänge (Remodelling) genutzt wird, dient die MKS dynamischen Fragestellungen wie z.B. Ganganalysen, Untersuchung von Muskel- und Gelenkkräften oder Gelenkkinematik. Dies gilt gleichermaßen für natürliche sowie endoprothetisch versorgte Gelenke.
Die Vorteile von numerischen Simulationen im Vergleich zu experimentellen und klinischen Studien sind zum einen, dass die Fragestellungen auf mechanische Modelle reduziert werden und somit Probleme isoliert von anderen Einflussfaktoren betrachtet werden können. Zum anderen sind Parameterstudien möglich, die auf experimentellem oder klinischem Weg nur sehr aufwendig umsetzbar sind. Bei der Simulation entfällt der Prototypenbau. Der Aufwand von Experimenten mit Humanmaterial oder Proben tierischen Ursprungs ist auf ein Minimum reduziert und der personelle und zeitliche Aufwand im Vergleich zu klinischen Studien drastisch verringert. Die Entwicklung effizienter numerischer Methoden betrifft nicht nur die Kombination bestehender Simulationssoftware, sondern die Entwicklung und Programmierung neuer Material- und Strukturmodelle auf kontinuumsmechanischer Grundlage. Durch den Bezug dieser numerischen Modellierung auf medizinische Problemstellungen befindet sich die Forschungsaktivität dieses Clusters in dem interdisziplinären Bereich zwischen Biomechanik und Medizin.
Spezielle Forschungsthemen sind:
Derzeit wird in Kooperation mit dem Cluster Bewegungsanalyse ein Projekt angestrebt, in dem es gilt mittels numerischer Methoden die Bewegung zwischen Frakturfragmenten der Tibia bei verschiedenen Bewegungsaufgaben zu bestimmen. Ziel ist es dabei, zu quantifizieren welchen Effekt z.B. eine Teilbelastung hat und welche Bewegungsaufgaben besonders kritisch hinsichtlich einer möglichen Überlastung zu bewerten sind.
Geförderte Projekte:
Koordinatoren
Prof. Dr. Michael Schwarze
Orthopädische Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover im DIAKOVERE Annastift
Labor für Biomechanik und Biomaterialien
Anna-von-Borries Str. 1-7
30625 Hannover
Tel.: +49 (0)511 5354 652
E-mail: schwarze.michael©mh-hannover.de
Dr.-Ing. Märuan Kebbach
Forschungslabor für Biomechanik und Implantattechnologie
Orthopädische Klinik und Poliklinik, Universitätsmedizin Rostock
Doberaner Straße 142
18057 Rostock
Tel.: +49 381 498 8985